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Therme
  Die Hüterin des Salzsees

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Es war einmal eine Salzfee, die lebte zwischen Reinhardswald und Solling, wo die Diemel in die Weser fließt. Sie war die Hüterin eines unterirdischen Salzsees. Die Kraft des Salzsees war so stark, dass man damit kranke und gebrechliche Menschen heilen konnte.

Die Salzfee war von gutem Wesen und begab sich jeden Tag an die Erdoberfläche, um sich ein Bild von den Menschen und den Kranken im Besonderen zu machen. Mit Hilfe ihres Haarreifs, der große Zauberkraft besaß, war sie für die Menschen unsichtbar, aber sie bekam alles mit.

Traf sie auf Menschen, denen es sehr schlecht ging, benetzte sie ihnen die Stirn mit einem Tropfen aus dem Salzsee und sie schliefen ein. Die Salzfee nahm sie mit zu ihrem See. Nach einem ausgiebigen Bad wachte derjenige in seinem Bett wieder auf und war geheilt.
Dies ging ungezählte Jahre so.

Eines Tages verlor die gute Salzfee ihren Zauberreif. Alles Suchen war vergebens. Jetzt konnte sie sich nicht mehr unsichtbar machen und mied die Erde und seine Menschen. Darüber war sie sehr traurig und weinte bittere Tränen. So verging Tag um Tag, Jahr um Jahr, wo sie den Menschen nicht helfen konnte und das heilende Salzwasser in Vergessenheit geriet.

Eines Tages, nach dem schon viel Wasser die Weser heruntergeflossen war, ging ein junger Mann, namens Jacques, am Weserufer spazieren. Er passte nicht auf, stolperte und fiel in ein tiefes Loch. Er fiel so tief, dass ihm die Sinne schwanden.

Als Jacques wieder zu sich kam, bemerkte er, dass er sich in einer dunklen Höhle befand. Bevor ihm darüber der Schreck in die Glieder fahren konnte, hörte er ein leises Schluchzen und er ging diesem Geräusch nach. Nach nur kurzer Zeit sah er in der Ferne ein geheimnisvolles Glitzern, das ihn magisch anzog. Dieses Glitzern war das heilende Wasser des Salzsees.

Auf einem Stein sitzend fand er die weinende Salzfee. Sie erschrak sehr, doch sie merkte schnell, dass sie vor Jacques keine Angst haben musste. Sie fasste Zutrauen und klagte ihm ihr ganzes tiefes Leid. Sie erzählte ihm von dem unermesslich großen Salzsee mit seinen heilenden Kräften in ihrem Reich und dem Missgeschick mit dem Zauberreif.

Jacques hatte Mitleid mit der unglücklichen Salzfee und wollte nicht untätig sein. Er versprach ihr bei der Suche zu helfen. Sie schauten unter jeden Stein, in jeden Winkel und versuchten den vermissten Reif zu finden. Als sie schon aufgeben wollten und längst jede Hoffnung verloren hatten, entdeckte Jacques in einer tiefen Felsspalte ein Glitzern. Er versuchte nach dem funkelnden Ding zu greifen und siehe da, es war der magische Haarreif der Salzfee.

Die Salzfee konnte sich vor Freude kaum fassen und setzte den wieder gewonnenen Haarreif auf ihr Haupt. Sie schenkte ihm als Dank einen Brunnen mit dem heilenden Wasser des unterirdischen Salzsee und brachte ihn sicher auf die Erde zurück.

Jacques, der jetzt um das Geheimnis des Wassers wusste, zeigte den Menschen auf der Erde, wie man seine heilende Kraft verwenden konnte. Er lebte Jahr für Jahr in vollster Zufriedenheit und fand Erfüllung darin, den Menschen Gesundheit zu schenken.  

Die Salzfee war überglücklich, so dass sie sich jetzt wieder ab und zu auf der Erde aufhielt um zu schauen, wie Jacques den Menschen Gesundheit brachte. Sie war sehr zufrieden und freut sich noch heute über jede Heilung mit ihrem heilenden Salzseewasser.
 
Hier können Sie das Märchen der Salzfee downloaden